spiv // Stephan Schröder on Mon, 1 May 2000 13:47:14 +0200 (CEST)


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Re: [rohrpost] Warum es zuwenig interessante Netzdichtung gibt - Neun Thesen



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>So elegant das auch im Sinne Deines Argumentes wäre, stimmt es leider so 
>nicht. Bestenfalls ist es eine Verallgemeinerung. Töne und Bilder sind im 
>Internet nicht als Text kodiert, sondern werden als Binärdaten 
>transportiert. Nur im Sonderfall Mailattachment werden Binärdaten als Text 
>codiert: UUencoded, gebinhext u.a. Das liegt aber ausschliesslich an der 
>Arbeitsweise der Mailserver und ist nicht zwingend so, sondern ein Relikt 
>aus alten Tagen und somit ein Sonderfall. In allen anderen Fällen sind 
>Bilder und Töne einfach nur Nullen und Einsen.
>
>Auch Programme sind in der Regel Binärdaten, die zwar erst aus den 
>Sprachanweisungen der Programmiersprachen in binäre Maschinenanweisungen 
>übersetzt werden müssen, aber dann als Binärdaten verteilt werden. Es gibt 
>Skriptsprachen wie z.B. Perl oder Shellskripte unter UNIX, die tatsächlich 
>als Sprachanweisungen interpretiert werden, aber das ist nur eine der 
>beiden grossen Programmiersprachenfamilien (kompilierte und interpretierte 
>Sprachen).

Dem muss ich wiedersprechen, architektur bedingt basiert jede Datei auf 
Text. Wer's nicht glaubt hier der Anfang eines GIF Bildes.:
GIF89aøl ÷     !!!111BBBJJJRRRZZZccckkks !sss{ !{{

Streamingverfahren wie MP3 oder Realvideo sind so konzipiert das der 
Datenstrom jeder Zeit abreissen oder an anderer Stelle wieder aufgenommen 
werden kann. Ich kann mir also mit einem Texteditor ein Stück mit copy & 
paste aus einem Video/Musik herrausschneiden und an anderer Stelle einfügen.
Weiters werden compilierte NICHT-Scriptsprachen wie C++ in der Maschine 
auch wieder in Bytecode übersetzt, da ist nun die Frage was Florian gemeint 
hat oder besser wie man Text definieren will. Null & Eins ist für mich auch 
Text .


Grotesk ist allerdings das das Netz als ein Medium des Textes explodiert, 
wir auf der anderen Zeite Das Ende der Gutenberg-Galaxis verkünden


Soviel der kleinen Computerkunde, aber man sollte nicht diese Haarspalterei 
betreiben sondern einfach mal anfangen. Was interessantes an kollaborativer 
Arbeit entstehen kann zeigt z.b. www.communimage.ch - eine riesige Collage 
die seit 1999 ständig größer wird.

bis dahin,
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