sei ein scientist.
deleuze täts freuen.
monochrom publiziert: eine eigenbrötlerische druckschrift. erscheint
plötzlich. holpernd herb, erbärmlich fett, in sich schön, unschwer
erkennbar. ein ontologisches sanierungsportfolio. falls probleme mit dem
gewicht auftreten sollten, empfehlen wir die befestigung eines griffs.
etwa aus salzteig
(www.monochrom.at).
wir sind keine sekte, wir sind eine bewegung. und der dow jones ist das
wichtigste von der welt.
eigentlich würden wir gerne im kopf die torah permutieren, aber wir
fürchten zu müde zu sein. dann werden wir einfach etwas anderes machen.
wir sonnen uns etwa im blickpunkt der öffentlichkeit. aber das startum
ist ein übel unserer zeit. der star ist ein abgehobener wicht, er
verblendet durch seine position. wir neutralisieren stars. wir
katapultieren uns auf deren ebene, obwohl wir nicht so viel üben. in
zeiten wie diesen, in denen die schamlose selbstinszenierung und
zu-markt-tragung der peinlichkeiten zum täglich brot eines jeden mediums
geworden ist, ist es nicht nur legitim, son-dern auch dankenswert sich
als kulturschaffende/r für sein tun zu schämen. scheitern ist schön!
blamage sonnenschein! märtyrertum ist nebensächlich, aber nicht
verwerflich. auch kulturschaffende sind menschen mit gefühlen. überhaupt
ist es jeder person selbst überlassen, was sie in ihrer freizeit
tut.
"so bringt es einen ekelhaften mischmasch von zusammengestoppelten
beobachtungen und halbvernünftelnden prinzipien zum vorschein, daran sich
schale köpfe laben, weil es doch etwas gar brauchbares fürs alltägliche
geschwätz ist, wo einsehende aber verwirrung fühlen, und unzufrieden,
ohne sich doch helfen zu können, ihre augen wegwenden."
(i. kant, "metaphysik der sitten")
-- dembowski/chlada --
marvin chlada ist die latte von wembley, der mike
tyson des pop, manchmal auch dessen königin. übt als dr. scratchy
snuggles musikalische selbstjustiz in der wicky dub band und mutierte in
der werkstatt leonardo da vincis zum begründer der duisburger
grundschule. schon früh wurden die kritisierenden des kritikers laut und
forderten "keine marvinistischen manifeste mehr" abzudrucken,
sie seien "einfach unerträglich". marvin chlada sei ein
verqueres wesen, das jenseits von antiklerikalischen unkenrufen und
bekifften tagträumereien keinerlei freude und ausgeglichenheit empfinden
könne - sannen wieder andere. aber chlada, geb. 1970 in esslingen, ließ
sich zumindest nicht aus dieser fassung bringen und organisierte
maßgeblich 1998 den sammelband "ball & birne", eine
flaschenpost für zeiten entgegen hypermedialer ballpinseleien. auf die
frage "warum nennt man sie die königin des pop?" entgegnete er
einst "warum ist alice cooper ein mann?"
gerd dembowski, geb. 1972, hat noch niemand so tolle titel und attribute
geschenkt, dafür hat er längere haare und als pseudonym seinen wirklichen
namen. er war auch bundessprecher des bündnisses aktiver fußballfans
(baff) und gibt das internet-fanzine "blutgrätsche" mit heraus
(www.graetsche.de).
zusammen sind sie die letzten utopisten und versuchen die schreikugel
artauds einmal quer durch den saal zu rollen. außerdem gibt's satirisches
über kai pflaume, angela merkel, kaiser franzl, corega- und teletubbies,
friedensengel fischer, beichtvater st. domian, usw. die sind zuständig
für heiligenproduktion und schäfchenzucht.
in der wackeldackel-gesellschaft unserer gottschalk-galaxis hoffen die
beiden überlebenskünstler, dass "unser" reich-ranicki komme und
versuchen, ihre lesetiraden mit eingespielten musikversatzstücken zu
verstricken. für die titel ihrer bücher können sie manchmal nichts.
irgendwann wollen sie einmal so fußball spielen können wie pasolini, aber
nicht so enden.