Krystian Woznicki on 7 Nov 2000 17:07:18 -0000 |
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[rohrpost] Fwd: Mit der Bitte um Verbreitung |
>Envelope-to: krystian@berlin.snafu.de >From: "NGBK - Hartmut Reith" <ngbk@snafu.de> >To: "NGBK - Hartmut Reith" <ngbk@snafu.de> >Subject: Mit der Bitte um Verbreitung >Date: Tue, 7 Nov 2000 16:54:52 +0100 >X-Mailer: Microsoft Outlook Express 5.50.4133.2400 > > Mit der Bitte um Verbreitung > >7. November 2000<?xml:namespace prefix = o ns = >"urn:schemas-microsoft-com:office:office" /> > >Größte öffentliche Galerie Berlins vor dem Aus! > >Abgeordnete und der Kultursenator haben entschieden. Die letzte >Möglichkeit für tausende in Berlin lebende Bildende Künstlerinnen und >Künstler zur Teilnahme an einem offenen Kunst-Wettbewerb fällt dem >Rotstift zum Opfer. Nachdem in den letzten Wochen das Tacheles im >Fadenkreuz der Abwickler stand und die bereits angekündigte Streichung >seines Gesamtetats begrüßenswerterweise rückgängig gemacht wurde, ist nun >ein neues Opfer gefunden worden. Interessanterweise ist von der >Streichungsarie immer ein Projekt betroffen, das für die Aufrechterhaltung >der vitalen und jungen Kunstszene Berlins von elementarer Bedeutung ist. >Mit dem langjährigen Wettbewerb für den U-Bahnhof Alexanderplatz (Linie >U2) soll eine Projektidee begraben werden, die Berlin als eine kulturell >spannende Metropole präsentiert und für viele Großstädte im Ausland >Beispielcharakter hat. Gerade hier wird das Schlagwort von der >Demokratisierung der Kultur buchstäblich umgesetzt. Millionen von Menschen >kommen ganzjährig und zum Nulltarif in den Genuss zeitgenössischer Kunst, >die mit ihren kritischen Ansätzen zu Alltag, Umwelt und Gesellschaft im >Zentrum Berlins zum Innehalten und zur Reflexion anregt. Der frühere >Kultursenator Ulrich Roloff-Momin nannte den U-Bahnhof bereits 1994 „die >meistbesuchte Galerie Berlins“. > >Der Wettbewerb wurde bereits 1981 in der DDR von einer Künstlerinitiative >im Sinne einer künstlerisch-politischen Gegenöffentlichkeit ins Leben >gerufen. Seit 1991 wird diese offene Ausschreibung von einer Arbeitsgruppe >der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst organisiert und aus dem Etat des >Kultursenats mit jährlich ca. DM 214.000,- finanziert. Die BVG verzichtet >seither auf Werbeeinnahmen, da auch sie den kulturellen Wert erkannte und >darin einen Imagegewinn für die Stadt sieht. Nur unter diesen >Voraussetzungen bleibt der Bahnhof für die Kunst reserviert. > >Seit der Wende haben sich mehr als 5.000 Künstlerinnen und Künstler an den >Wettbewerben beteiligt und über 300 konnten ihre künstlerischen Ideen >realisieren. > >Es sei an das Grußwort von Kultursenator Dr. Christoph Stölzl im kürzlich >erschienenen projektbegleitenden Katalog erinnert. Sein nur wenige Monate >zurückliegendes Urteil war eindeutig und lautete: > > > >„Die Entwürfe ... überzeugten insbesondere durch Experimentierfreude, Witz >und eine durchgängig hohe künstlerische Qualität. ... Dieser öffentliche >Raum wird dadurch erneut zu einem spannenden Forum für die zeitgenössische >bildende Kunst in unserer Stadt.“ > > > >Völlig unverständlich ist uns nach diesen Worten, weshalb dem Kunstprojekt >Alexanderplatz mit seiner Einzigartigkeit und Ausstrahlung die >Finanzierung entzogen wird. > >Aus diesen Gründen protestieren wir im Interesse von Künstlerinnen und >Künstlern, Berlinern sowie Besuchern gegen den Beschluss und appellieren >an das Abgeordnetenhaus von Berlin und die Senatsverwaltung für >Wissenschaft, Forschung und Kultur, ihre Entscheidung rückgängig zu machen. > >Leonie Baumann (Geschäftsführerin der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst) > >Arbeitsgruppe Alexanderplatz U2 ---------------------------------------------------------- # rohrpost -- deutschsprachige Mailingliste fuer Medien- und Netzkultur # Info: majordomo@mikrolisten.de; msg: info rohrpost # kommerzielle Verwertung nur mit Erlaubnis der AutorInnen # Entsubskribieren: majordomo@mikrolisten.de, msg: unsubscribe rohrpost # Kontakt: owner-rohrpost@mikrolisten.de -- http://www.mikro.org/rohrpost