b_books on 30 Mar 2001 21:01:18 -0000


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montagsPRAXIS 3.4.2001
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THE STORMRIDERS
HK 1998, 127 min.
Regie: Andrew Lau (s.a. “Young&Dangerous”, Berlinale ‘96)
Drehbuch: Manfred Wong
Darstellerinnen: Shu Qi ( sprich: Schju kei) und Kirsty Yeung
Darsteller: Aaron Kwok und Cheng Ekin
Hong Kong Film Award für:
- Bester Schnitt
- Bestes Kostüm und Make-up
- Beste Filmmusik
- Bestes Sound Design
- Beste weibliche Nebenroll

In Ergänzung zu Merle’s und Philip’s Bollywood-Einblicke möchte ich nun einen Hong Kong Film vorstellen.
Bis zur großen Asien-Krise mitte der 90er war Hong Kong, nach Hollywood und Indien, drittgrößtes Filmproduktionsland der Welt und belieferte den gesammten asiatischen Raum. Die Einführung der Video-CD-Technologie (nicht DVD!) und eine damit verbundene, gigantisch wachsende Piratenindustrie war mit Schuld an den großen finanziellen Einbußen. Dies betrifft besonders die Besucherzahlen der Kinos, denn für den Preis einer Kinokarte kann man/frau 1 bis 2 Filme auf VCD kaufen. Seit letztem Jahr ist die Piraterie halbwegs eingedämmt und die Filmindustrie selbst gibt Unmengen billiger VCDs heraus.

THE STORMRIDERS wurde Filmhöhepunkt des Jahres 1998 und brach alle bis dahin gesetzten Rekorde, die seit dem von keinem Film wieder erreicht wurden. Die Laufzeit eines Filmes beträgt in HK durchschnittlich 2 Wochen, THE STORMRIDERS indes lief fast 2 Monate lang in den örtlichen Kinos und zirkulierte mit insgesamt 100.000 Kopien.
Der Einsatz der Computertechnologie und das Marketing orientierte sich an Hollywood-Strategien. Das Budget betrug 10 Millionen US$, die Werbekampagne verbrauchte ca. 5 Millionen DM.
Immer wieder wurde THE STORMRIDERS in anderen Filmen zitiert und persifliert.

Der Fantasy-Kung-Fu-Film basiert auf einem populären Manga-Comic und bezieht sich unter Einsatz  digitaler Filmbearbeitungseffekte auf die Ästhetik von Computer-Video-Spielen.
Typisch für HK ist das märchenhafte setting, interessant ist die Liebesgeschichte, die laut Regisseur Andrew Lau zeigt, dass ein Mensch durchaus 2 Personen gleichzeitig lieben kann.
Ich persönlich finde den Schnitt, gerade in Verbindung mit den Digital-Effekten, super gut, welches sich auch in der Preisvergabe des HK Film Award widerspiegelt . Ebenso beachtenswert ist die Filmmusik, die, wie immer kitschig-schnulzig, durch interessante, außergewöhnliche Passagen ergänzt wird, u.a. Zitaten aus der indischen Musik.

Natürlich spielen auch die wichtigsten HK’s Superstars mit: Cheng Ekin ist schon seit 1995 etablierter Top-Schauspieler und Sänger (bei der Berlinale 96 zu sehen in Young & Dangerous), Aaron Kwok, auch Sänger und Schauspieler, war 98 der aufstrebende Jung-Star und Teenager-Schwarm Nr. 1, inzwischen ist er schon wieder verdrängt von noch jüngeren und noch hübscheren Bubis. Kirsty Yeung hat sich von TV-soaps hochgearbeitert zur anerkannten Film-Schauspielerin, wobei THE STORMRIDERS ein wichtiger Schritt in ihrer Karriere war. Shu Qi wurde bekannt als soft-porno-Star  und hat sich nun als ernsthafte Schauspielerin etablieren können. Mit viel Witz und Wandlungsfähigkeit ausgestattet, ist sie mir die liebste aller HK-Schauspielerinnen.

Auf die Story will ich jetzt gar nicht weiter eingehen. Wie immer  rast die Geschichte mit Hochgeschwindigkeit durch die Epochen, und vielleicht gebe ich ja vorher noch eine kleine Synopsis, um den Einstieg zu erleichtern.


Dorotea