David Hatcher on 21 Sep 2001 19:09:38 -0000


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[rohrpost]Ausstellung/Exhibition: WHITE COLLAR


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WHITE COLLAR

Dietmar Fleischer, Sean Gallagher, David Hatcher, Geka Heinke, Sofia Hulten, Andreas Koch, Wolf von Kries, Bewegung Nurr, Chloe Smolarski, Heidi Specker, Vassiliea Stylianidou, Gernot Wieland, Carla Åhlander

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, den 27. September, 19:00 Uhr
Dauer: 28. September - 28. Oktober 2001

Charlottenstraße 79-80, Ecke Zimmerstraße (Eingang Zimmerstraße)
10117 Berlin-Mitte

In den frühen fünfziger Jahren prägte der amerikanische Soziologe C. Wright Mills erstmalig den Begriff "White Collar" für eine Gesellschaft, deren Mittelklasse sich zunehmend hinter Schreibtischen in den Büros von Dienstleistungsgesellschaften wiederfand. Diese immer einflussreicher werdende Berufsschicht bildete bald ihren eigenen sozialen Orbit mit neuen hierarchischen Strukturen, Milieus aber auch Neurosen. Ein halbes Jahrhundert später ist die Dienstleistungsgesellschaft zum dominierenden Wirtschaftsfaktor der führenden Industrienationen geworden und es gibt kaum noch Lebensbereiche, die nicht weitestgehend von Dienstleistungen abgedeckt sind.

Auch der Bereich der Kunst wird, spätestens seit den sechziger Jahren, als sich die Erkenntnis durchzusetzen begann, dass eine Kunstproduktion jenseits und in kritischer Distanz zu den Marktstrukturen unmöglich (geworden) ist, zunehmend als Dienstleistung konsumiert und immer mehr auch als solche produziert. Gleichzeitig haben sich die Kräfteverhältnisse im gegenwärtigen Kunstmarkt zulasten des Kunstproduzenten und zugunsten des Finanz- und Handelssektors verschoben, was nicht zuletzt auf dem Bedeutungsverlust des materiellen Kunstwerks in der post-industriellen Kulturproduktion beruht.

Vor diesem Hintergrund werden in der Ausstellung "White Collar" Positionen präsentiert, welche die vorbezeichnete Entwicklung teils kritisch, teils bestätigend reflektieren. Dabei werden Statussymbole, soziale Rituale und wirtschaftliche Reflexe dieser Gesellschaft aus ihren vorgegebenen Kontexten isoliert und durch Umkehrungen, Abwandlungen oder Entfremdungen auf eine verspielte Ebene transzendiert ohne dabei ihr kritisches Potential zu verlieren. Die Repräsentationscodes der Dienstleistungsgesellschaft werden genauso beleuchtet, wie ihre Abfallprodukte und Psychosen, ihre Omnipräsenz ebenso wie das spirituelle Vakuum, was sie erzeugt.

Die Ausstellung zeigt mithin die Ambivalenz auf, mit der sich kontemporäre Künstler ökonomischen Werteordnungen, Systemen, Hierarchien und ästhetischen Codes einer Welt nähern, von der sie sich mehr und mehr umgeben finden.

Weitere Infomationen unter:
http://whitecollar.de

WHITE COLLAR

Dietmar Fleischer, Sean Gallagher, David Hatcher, Geka Heinke, Sofia Hulten, Andreas Koch, Wolf von Kries, Bewegung Nurr, Chloe Smolarski, Heidi Specker, Vassiliea Stylianidou, Gernot Wieland, Carla Åhlander

Preview: Thursday, September 27th, 7pm
28 September - 28 October 2001

Charlottenstraße 79/80, Corner Zimmerstr. (Entrance Zimmerstr.)
10117 Berlin-Mitte

White Collar presents an array of aesthetic positions touching on aspects of the white collar state of mind, with artists drawing on elements of its interior and exterior environments and design, social rituals, economic preoccupations and operational systems as they examine and subvert the visual and formal languages of urban professionals by misapplying, inverting, falsely representing, forensically capturing, inventing and extrapolating from the detritus of the white collar world.

Coining the term 'white collar' in the early 1950s, the American sociologist C. Wright Mills provided a trope for an emerging 20th century middle class keeping its hands clean as it toiled behind desks in the banal working environments of the industrialised world. In their bid for gradual ascension up the corporate ladder, the white collar workforce constituted a rank, a milieux, a kind of social orbit - but the socio-economic fruits of conforming to the daily routines and regulated climates of the office brought with them a disaffected and precarious psychological life. Half a century later the white collar world is out of orbit - the faceless goals of multinationalism, the collapse of the new economy, the euphemistic ambience of the pink slip party and the persistent uncertainties of globalisation conflate to leave today's cell-phone-toting generation pondering the feasibility of a sure footing on the slippery slopes of the white collar pyramid.

The exhibition foregrounds the ambivalence of contemporary artists as they respond to the contemporary corporate values, systems, hierarchies and aesthetics by which they are surrounded.

More info:
http://whitecollar.de

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