Inke Arns on 29 Sep 2001 12:46:23 -0000


[Date Prev] [Date Next] [Thread Prev] [Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

[rohrpost]29./30.09.: p0es1s (Digitale Poesie) in der literaturWERKstatt!!!



From: "The Thing Info" <info@thing.org>
Organization: The Thing
Date: Thu, 27 Sep 2001 20:08:56 +1
Subject: TTNEWS: 29./30.09.: p0es1s (Digitale Poesie) in der
literaturWERKstatt !!!


29. und 30.9.2001

p0es1s
Digitale Poesie oder Dichtkunst zwischen 0 und 1

in der literaturWERKstatt berlin (Majakowskiring 46/48, 13156 Berlin)

Sechs Künstler aus sechs Ländern stellen ihre Arbeiten mit und in den Neuen
Medien vor.

Die Medienkunst ist längst den Kinderschuhen entwachsen. Dabei greift die
Technologie der elektronischen Medien nicht allein in die Ästhetik, sondern
in alle Bereiche gesellschaftlicher Kommunikation und individueller
Wahrnehmung ein. Die Benutzer schauen gebannt hin - aber haben sie auch den
Durchblick? Ist Medienkunst nur Techno-Experten zugänglich? Die Dichtkunst
wird um die Möglichkeiten von Computer und Computernetzwerken erweitert.
Digitale Poesie bringt Hybrid-Texte zwischen Schrift, Bild und Klang auf
den Bildschirm und inszeniert ihre Abhängigkeit vom ‚digitalen Alphabet':
Strom oder nicht Strom - das ist die Frage. Alles weitere schließt hier an.
Es handelt sich um schöpferische, experimentelle, spielerische oder auch
kritische Sprachkunst durch Programmierung, Multimedia, Animation,
Interaktivität und Netzkommunikation. Wie wandelt sich das Lesen alter
Schule? Offenbar wandelt es sich zum Teilhaben, das stöbert, sucht, starrt,
sich einmischt, mitschreibt oder rechnet: Probieren als ästhetische
Selbstbeobachtung. An zwei Abenden werden international renommierte
Medienkünstler ihre Arbeiten, in deren Zentrum Text und Sprache stehen,
vorstellen und im Gespräch Stellung beziehen.

Moderation an beiden Abenden: Friedrich W. Block (Kassel), Florian Cramer
(Berlin), Karin Wenz (Kassel)

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit den Universitäten Erfurt und Kassel
sowie der Stiftung Brückner-Kühner, Kassel.

Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amtes


29.9.2001 18:00
p0es1s (I)
Lesen, Schreiben, Rechnen oder Digitale Poesie und ihr Publikum

Mit Giselle Beiguelman (Brasilien), Philippe Bootz (Frankreich) und John
Cayley (Großbritannien)

Der erste Abend widmet sich anhand anschaulicher Werkstattberichte den
besonderen Eigenheiten digitaler Texte und ihrer Angebote für ein
gewandeltes Rezeptionsverhalten: grenzenlose Freiheit des "Klickibunti",
Elfenbeinturm der Technokratie oder Entdeckung dessen, was "Lesen" auch
immer schon (mit)bedeutet hat? Giselle Beiguelman (*1962) lebt in São
Paulo; sie forscht zu Internetkultur und zur Ästhetik der Neuen Medien.
Ihre theoretischen und künstlerischen Erfahrungen versammelt "The Book
After the Book", ein hypermedialer Essay über digitale Literatur und
dieBedingungen von Schreiben und Rezeption im Netz. Philippe Bootz (*1957)
lehrt an der Universität Lille Physik. Seit Mitte der Siebziger
Jahrebeschäftigt er sich mit computeranimierter und programmierter Poesie.
Er gründete 1988 mit Kollegen die Gruppe L.A.I.R.E. und 1989 "alire", das
erste Multimedia-Journal Europas. John Cayley ist Dichter, Übersetzer und
Gründer der Wellsweep Press. Er unterrichtet in den USA und Großbritannien
Performance Writing. 2001 gewann er den Poetry Award der Electronic
Literature Organisation für "windsound", ein algorithmisch generiertes text
movie.


30.9.2001 18:00
p0es1s (II)
Die Genese der Kunst aus dem digitalen Alphabet

Mit Simon Biggs (Australien/GB), Walter van der Cruijsen (Niederlande) und
Eduardo Kac (Brasilien/USA)

Wo ist die Grenze zwischen Bildender Kunst und Literatur? In der digitalen
Kunst ist sie mehr denn je verwischt, aufgelöst in der Sprache des
Computers, die aus Zahlen und Buchstaben besteht, den Elementen der Poesie
von Anbeginn. Die Medienkunstprojekte von Biggs, v. d. Cruijsen und Kac
beschäftigen sich mit den Sprachen der Kunst oder: mit den Weisen der
Welterzeugung im Zeichen Neuer Medien. Simon Biggs (*1957) lebt in
Manchester. Seit 1978 verwendet er in seiner 
künstlerischen Produktion Computer. Seit 1983 konzentriert er sich auf
interaktive Installationen und Animationen. Er unterrichtet am Art and
Design Center der Universität Sheffield. Walter van der Cruijsen (*1958)
lebt in London; 1993 war er Mitbegründer der Digitalen Stadt Amsterdam. Er
realisierte etliche Netzkunstprojekte am ZKM Karlsruhe und kuratierte dort
1998 das World Wide Video Festival. Eduardo Kac (*1962) unterrichtet am
School of the Arts Institute in Chicago. Er ist Mitherausgeber der
Zeitschriften "Visible Language" und "Leonardo". 1996 veröffentlichte er
die erste Anthologie zur Poetik der New Media Poetry. Seit Anfang der 80er
Jahre arbeitet Kac im Bereich von Holopoetry, Telepresence Art und zum
Zusammenhang natürlicher und synthetischer Codierungen. Weitere
Informationen: www.p0es1s.net

Veranstaltungsort für beide Tage:

literaturWERKstatt berlin
Majakowskiring 46/48, 13156 Berlin
TEL: [+49.30]48 52 45-0, FAX: -30


_______________________________________
Heiko Strunk
Projektleiter lyrikline
c/o literaturWERKstatt berlin
Majakowskiring 46/48
13156 Berlin

fon: +49 30 48 52 45 28
fax: +49 30 48 52 45 30

strunk@lyrikline.org
www.lyrikline.org
www.literaturexpress.org
www.literaturwerkstatt.org


-------------------------------------------------------
rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur
Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost Info: http://www.mikro.org/rohrpost
Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de