carsten on Sat, 16 Mar 2002 16:06:03 +0100 (CET) |
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Re: [rohrpost] Internet als Medium |
Harald =?iso-8859-15?q?Hillg=E4rtner?= schrieb: > Liebe Liste, > > wenn denn der Computer (als Medium) lediglich die Aufgabe einer > "strukturbildenden Form" zur Implementierung anderer Medien sein soll, eigentlich meinte ich das internet und nicht den computer, wenngleich natürlich die begrifflichkeiten leicht verwirren; ist der computer nun der apparat vor mir, der, auf dem aktuellen stand der technik simuliert/projiziert, was das zeug hält, oder/und ist es die festplatte beim provider xyz oder alle festplatten, datenspeicher und -prozesse überhaupt? ist es das sich selbst prozessierende gesamtdatenwerk? und wie sieht es mit der materialität von internet und computer aus - heute und künftig? ich denke, es gibt herumschwirrende, unbestimmte elemente/partikel, die für eine form empfänglich sind - medien; wenn diese formen sich dann scheinbar 'verstehen' (kompatibel sind), entstehen - wiederum durch medien, wie schall, licht etc. - relationale beziehungen (z.b. das sogen. internet oder auch die beziehungen innerhalb eines computers); computer sind dann 'nur noch' standardisierende codier-/decodier- einrichtungen - wandler, transfomatoren... wie auch immer; aber, sven guckes hat sicher recht, dass solche sachen nicht so recht auf diese liste passen, daher belass ichs dabei; einen schönen gruss carsten > auf der Liste vorgeschlagen, dann erklärt sich nicht (oder nur unzureichend > etwa unter dem Stichwort "Neuigkeitswert"), warum der Computer (als Medium) > einen solchen Erfolg hat, bzw., was am Computer (als Medium) spannend sein > soll. Warum sollte ich mein "Grammophon" und mein "Video" gegen den Computer > eintauschen, wenn dieser das Grammophon und das Video lediglich simuliert. > Übrigens: simuliert, nicht implementiert, denn die Frage nach dem Unterschied > von analog zu digital, oder zu "binär", ist bei einer Debatte über den > Computer als Medium auch noch mal spannend. > Wäre es nicht ertragreicher, den Computer nicht "bloß" als Multimedia, als > Struktur für andere Medien, zu betrachten? > Der gute J.C.R. Licklider hat vor über dreißig Jahren schon so schön > formuliert, was mit dem Vernetzen von Computern, dem Internet mal möglich > sein soll: > "Creative, interactive communication requires a plastic or moldable medium > that can be modeled, a dynamic medium in which premises will flow into > consequences, and above all a common medium that can be contributed to and > experienced by all." > Also: nicht nur das Übertragen von Inhalten, sondern das Weiterbearbeiten der > gleichen Inhalte mittels des Mediums, das sie auch überträgt. Eine Art > interaktive Kommunikation. > Übrigens ließe sich an hieran auch wunderbar die Debatte über Anticopyright > anschließen, denn "Copyright" verhindert ja effektiv, dass die Inhalte auch > weiterverarbeitet und wieder weitergegeben werden. > Vorschlag: Das Neue am neuen Medium ist grade die Fähigkeit des Computers, > die Inhalte prozessierbar zu machen, und das eben weil es "ein verteiltes, > programmierbares Rechnersystem" ist. Hiervon unberührt ist natürlich der > Krankenhauscomputer und die Berechnung des Girokontos. > > Harald. > ------------------------------------------------------- > rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur > Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost Info: http://www.mikro.org/rohrpost > Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de -- : : this message is visible; : : thank you for highlighting; : : ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost Info: http://www.mikro.org/rohrpost Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de