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die diskussion über den palästinenschisch-isralelischen konflikt ist
schwierig. >ici et ailleurs< ist für uns ein einstieg, nicht weil
der film so richtig wäre, sondern ganz im gegenteil weil er die probleme
der beurteilung, der stellungnahme, der parteinahme, der darstellung
behandelt + spiegelt. godard + gorin filmten 1970 in palästina + wollten
den film >jusqu'au la victoire< nennen. damit standen sie damaligen
linken identifikation mit der palästinensischen befreiungsbewegung sehr
nahe. aber erst 1974 stellen mieville + godard den film fertig, mit
erheblich mehr distanz. dennoch umgeht der film auch jetzt
befreiungspathos + historische bezüge auf den holocaust nicht, sondern
übersteigert sie.
(..wir bestehen bei dem titel >ici et ailleurs (hier und dort) auf dem
wort >und<: der wirkliche titel des films ist >und<, es ist
weder >hier< noch >dort<, es ist >hier UND dort<: also
eine bestimmte bewegung).
(Jean-Luc Godard, Introduction à une véritable histoire du
cinéma)
"gefragt vom >le comité central de la révolution
palestinienne<, drehte godard den film im februar 1970 in den
palästinensichen lagern in gaza, hebron, in transjordanien, im libanon.
zurück in frankreich wusste er nicht mehr genau, was er mit dem film mit
dem provisorischen titel >jusqu'à la victoire< machen sollte.
verschwand die perspektive auf einen sieg oder ging es um etwas anderes?
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