Krystian Woznicki on Mon, 15 Apr 2002 14:58:04 +0200 (CEST) |
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[rohrpost] Re: SMS-Encounters |
SMS-Rüpeleien Florian Rötzer 15.04.2002 Kinder und Jugendliche scheinen eher über SMS als über Emails belästigt oder bedroht zu werden Die Welt ist kein sicherer Ort, und Kinder und Jugendliche sind keine Unschuldsengel. Streitereien, Raufereien und manche Bösartigkeiten haben alle im Verhaltensrepertoire, um sich durchzusetzen oder andere an ihren vermeintlichen Platz zu weisen. Was im wirklichen Leben stattfindet, wird natürlich auch im virtuellen praktiziert. So ist also keineswegs verwunderlich, wenn nach einer Umfrage unter britischen Jugendlichen ein Viertel der Befragten sagte, durch Email oder SMS bedroht oder belästigt worden zu sein. In Auftrag gegeben hatte die Studie die Stiftung [1]NCH im Vorlauf zu einer Konferenz über die Risiken und Chancen des Internet für Kinder, die Ende des Monats stattfindet. Zunächst wollte man das Ausmaß von Drohungen und Belästigungen über Emails erkunden, musste dann aber feststellen, dass dazu weitaus häufiger SMS verwendet wird. Von den 856 befragten Jugendliche im Alter zwischen 11 und 19 Jahren sind 16 Prozent durch SMS, 7 Prozent in Internet-Chaträumen und nur 4 Prozent über Emails bedroht oder belästigt worden. 29 Prozent haben das für sich behalten und niemandem erzählt. Ansonsten hatten sie das eher Freunden als den Eltern erzählt. Aus diesen wahrscheinlich nicht repräsentativen Umfrageergebnissen, die eigentlich wenig Sinn ergeben, wenn sie nicht auch nach Alter differenziert werden und die Art der Drohungen nicht bekannt sind, leitet die Stiftung Handlungsbedarf ab (man plant ja eine Konferenz und ist überdies beschäftigt, stets neue Gründe für die eigene Existenz und Kompetenz zu suchen). So erklärt John Carr, Leiter der [2]Internetabteilung von NCR: "Online-Rüpeleien ist eine moderne Bedrohung, der man sich zuwenden muss. Wenn wir wollen, dass die Kinder die guten Seiten, die die IT anbietet, zu ihrem Vorteil nutzen, müssen wir sie vor den Risiken schützen, die sie mit sich bringt." Immer mehr Kinder haben Handys und können auf das Internet zugreifen, werden also auch hier ähnliche Erfahrungen wie in der Schule oder anderswo machen. Neu ist freilich, dass die Rüpeleien und Drohungen oft auch anonym kommen. Natürlich ist wichtig, wenn Eltern oder Erziehungspersonen wissen, dass derartiges mit der Handy- und Internetnutzung einhergehen kann, und sie die Kinder ebenso auf die virtuelle wie auf die reale Welt vorbereiten oder ihnen bei Problemen Hilfe bieten können. NCH jedenfalls fordert, dass an den Schulen den Kindern beigebracht werden soll, auch im Internet oder über SMS andere nicht zu schikanieren. Lehrer und Schüler sollten im Umgang damit trainiert werden. Um Rüpeleien zu vermeiden, kann man einfach die Mailadresse oder die Handynummer ändern und darauf achten, wem man sie weiter gibt. Und die Internetprovider und Mobiltelefonunternehmen sollten einen solche Änderung leicht machen. Links [1] http://www.nchafc.org.uk/news/index1.asp?auto=178 [2] http://www.nch.org.uk/itok Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/te/12324/1.html ---------------------------------------------------------------------- Copyright © 1996-2001 All Rights Reserved. Alle Rechte vorbehalten Verlag Heinz Heise, Hannover ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost Info: http://www.mikro.org/rohrpost Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de