Inhalt der Tagung:
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Die Tagung handelt vom Umbruch von den Bildmedien (z.B. Fernsehen) zu den
Computern. Dieser Umbruch war und ist in seiner Qualität und seinen Folgen
umstritten. Die einen betonen, dass der Computer sich grundsätzlich von den
Bildmedien unterscheide, nicht auf Bildern beruhe, sondern auf abstrakten
Strukturen wie Texten, Links, Algorithmen und Schrift. Das gelte auch für
Datennetze. Das Web z.B. sei ein ‘Schriftuniversum’, dass die Dokumente im
n-dimensionalen Raum anordne und durch Links vernetze, nicht mehr aber auch
nicht weniger. Die ‘Gutenberggalaxis’ stünde keineswegs vor ihrem Ende; ganz
im Gegenteil, die Explosion der Schrift sprenge die Herrschaft der Bilder.
Dagegen sprechen die Apologeten von Multimedia vom Ende der ‘Gutenberggalaxis;
Buchkultur und textbezogene Diskussionen verschwänden. Die Schrift verliere
an Autorität und Macht. Sie sei ein beschränktes, restriktives System das
Multimedia zu überwinden helfe. Hundertausende kommunizierten und kooperierten
jetzt in Datennetzen, versammelt in grafischen, interaktiv und assoziativ
zu nutzenden Umgebungen. Bilder gewännen gegenüber der Schrift an Bedeutung.
Die Tagung soll diese Sichten und Zusammenhänge noch einmal ausführen und
vor diesem Hintergrund die Frage der Bilder, der Schrift und der Wahrnehmung
(auch aus der Perspektive unterschiedlicher wissenschaftlichen Disziplinen
sowie der Kunst) reflektieren. Ziel ist es, zu überlegen welche praktische
Perspektive sich daraus für die Medienentwicklung insbesondere aber für die
Medienbildung ergibt.