Sparwasser HQ on Fri, 20 Dec 2002 13:00:06 +0100 (CET) |
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[rohrpost] CLOCKWISE - NEUE NORDISCHE ZEITGENÖSSISCHE KUNST |
please scrol down for the English version in Danish/ på dansk: in Icelandic/ á íslensku: in Finnish/ suomeksi: http://www.nifca.org/clockwise/press.html CLOCKWISE - NEUE NORDISCHE ZEITGENÖSSISCHE KUNST 10. Januar - 01. März 2003, in SparwasserHQ und BergstüblPROJEKTE, Berlin Eröffnung 10. Januar 2003 ab 19 Uhr Öffnungszeiten: Mi-Fr 16-19, Sa 14-18 Simone Aaberg Kærn Jouko Lehtola Colonel Melek Mazici Lilibeth Cuenca Rasmussen Khaled D. Ramadan Amel Ibrahimovic Pressephotos finden Sie unter http://www.nifca.org/clockwise/press.html Mit der Ausstellung Clockwise ist ein Katalog herausgegeben. Katalog kann bestellt werden über NIFCA assistant@nifca.org Pressemitteilung: Künstler als humoristische und melancholische Ethnographen Die sowohl humoristisch wie melancholisch gestimmten Arbeiten in der Ausstellung CLOCKWISE erforschen verschiedene Lebensstile und beleuchten unterschiedliche Einstellungen zu Mobilität, Internationalisierung und subkulturellen Gemeinschaften, die entstehen während traditionelle und kulturelle Bindungen an Kraft verlieren. Im Zentrum der Arbeiten der sieben zeitgenössischen Künstler aus dem Norden, die in der Ausstellung präsentiert werden, stehen anthropologische und soziologische Fragestellungen und nicht Ästhetik und Form. Die Kunstwerke ergeben ein ethnographisches "mapping" des Kulturellen Feldes. Die Künstler zeigen kulturell bestimmte Veränderungen von Werten wie Identität, Lebensraum, sozialer Umwelt, darunter die Welt der Kunst, auf. Wir leben in einer Welt ständig wechselnder Identitäten. Der britische Soziologe Anthony Giddens nannte dieses Phänomen "life style politics". Das einzelne Individuum erschafft seine oder ihre Identität und steht dabei einer ständig wachsenden Anzahl von Wahlmöglichkeiten auf allen Ebenen gegenüber: angefangen von Beruf und Sexualität bis zu Stilfragen von Kleidung, Musik und Essen. Und für Einige beinhaltet dies auch die freiwillige oder erzwungene Wahl einer Kultur oder eines Aufenthaltslandes. Für Einige als Vagabunden, für andere als Touristen, die Meisten irgendetwas dazwischen, wie es der Soziologe Zygmund Bauman beschreibt, der selbst gezwungen war sich ein neues Aufenthaltsland zu suchen. Die Arbeiten in der Ausstellung zeigen ein kulturelles Selbstverständnis der Künstler, die wie melancholische Ethnographen Kulturen untersuchen und deren Eigenarten aufzeichnen, und dabei zwischen distanzierter Beobachtung und gesellschaftlichem Engagement wechseln. Vor allem zeigen die ausgestellten Kunstwerke in CLOCKWISE, wie das Individuum wieder und wieder gezwungen ist, sich vor dem Hintergrund seines eigenen Erfahrungshorizontes zu entscheiden. "Die Jagd nach einer Identität ist zur wichtigsten Quelle sozialer Bedeutung geworden. Diese Jagd ist genauso allgegenwärtig wie die Folgen der technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen, die in der letzten Zeit stattgefunden haben. Die Jagd nach einer Identität, sei sie kollektiv oder individuell, erarbeitet oder konstruiert, füllt mehr und mehr unserer Zeit aus", schreibt Tomas Ivan Träskman im Katalog zur Ausstellung. Die ausgestellten Künstler bedienen sich einer Vielzahl unterschiedlicher Medien, darunter Installation, Fotographie, Video und Zeichnung. Mit Enthusiasmus und Engagement tragen sie zu unserer gemeinsamen sozialen Wirklichkeit des Jahres 2003 bei, und fordern uns auf das gleiche zu tun. Die Ausstellung ist initiiert und produziert von NIFCA, Nordische Institut für Zeitgenössische Kunst, zusammen mit dem Kunstmuseum Vejle (Dänemark). Kuratoren: Stine Høholt und Khaled D. Ramadan. Für weitere Informationen: http://www.nifca.org/clockwise Marita Muukkonen, project@nifca.org, tel. +358 (0)9 68 64 31 08 / +358 (0)4 05 04 01 12 http://www.sparwasserhq.de Lise Nellemann, mail@sparwasserhq.de, tel. +49 30 21 80 30 01 / +49 17 96 70 58 59 Für Simone Aaberg Kærn (* 1969) ist "das Persönliche politisch". In dem Dokumentarvideo Taraneh Aims for the Stars treffen wir auf eine Frau aus "dem wirklichen Leben". Taraneh (Akram Monfared Arya) aus Stockholm ist Kandidatin des Sozialdemokraten bei der Reichstagswahl. Ihr Weg dorthin war lang und voller Umwege. Er begann im Iran, wo sie, als Mutter von fünf Kindern, die erste weibliche Pilotin wurde. Dies ist ein Dokumentarvideo über eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die auf Grund dramatischer politischer Veränderungen gezwungen wurde, radikale Entscheidungen für ihr weiteres Leben zu treffen. Colonel (*1961) Die in seinen Werken thematisierten Gegenstände, sei es eine Kunstinstitution oder die Dänische Nation, werden als anthropologische Felder behandelt. Er beschäftigt sich mit dem "Durchschnitts-Dänen" und bestimmten kulturellen Fragestellungen mit einem Fokus auf Intoleranz, irregeleiteter Freundlichkeit und Doppelmoral. Humor und Ironie sind zentrale Bestandteile seiner Werke. Colonel`s Künstlerische Praxis ist durch Ethnologie, Anthropologie, Publizistik und Kulturtheorie inspiriert. In den Zeichnungen von Amel Ibrahimovic (*1977) trifft das Konzept des Nationalstaates und die kommerzialisierte und veröffentlichte Fußballkultur auf die Welt der Kunst. Die Zeichnungen zeigen bekannte Künstler und Galeriebesitzer in verschiedenen "Mannschaftsaufstellungen" oder als "Idolportraits". Fast wie ein Ethnologe, der eine fremde Kultur beobachtet, deckt Ibrahimovic die, zum größten Teil vorhersagbaren, Verbindungen der zeitgenössischen Kunstwelt auf und bildet diese ab. Ihn beschäftigen die Fragen WIE und WARUM Kunst ihr Publikum findet. Sein "mapping" ist sowohl Institutionskritisch wie Existentiell. Der Fotograph Jouko Lehtola (*1963) präsentiert in der Serie Marked Skin einige seiner am stärksten tätowierten finnischen Landsleute. Der Drang der Piercing und Tatoo Kultur neue Formen "authentischer Identität" zu etablieren, entsteht in einer Welt, die alles andere als authentisch und homogen ist, wo stattdessen traditionelle Identifikationsmerkmale bedroht sind. Lilibeth Cuenca Rasmussen (*1970) untersucht die lokalen / globalen Veränderungen im Leben gewöhnlicher Frauen. In dem Video Seeing Pilar filmte sie ihre Großmutter auf den Philippinen. Die beiden Frauen - die Fotographierende und die Fotographierte - werden kontrastiert. Zwei Generationen derselben Familie, aber aus verschiedenen Teilen der Welt, mit unterschiedlichen Einstellungen zu Traditionen und religiösen Ritualen. Das Video stellt Szenen der persönlichen Familiengeschichte und Beobachtungen aus einem ethnologischen Blickwinkel gegenüber. ¨¨¨¨¨¨¨¨English version¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨¨ CLOCKWISE - NEW NORDIC CONTEMPORARY ART January 10. - March 01. 2003, at SparwasserHQ and BergstüblPROJEKTE, Berlin. Opening on Friday January 10. 2003 at 7 pm. Opening hours Wed-Fri 4 pm - 7 pm, Sat 2 pm - 6 pm. Simone Aaberg Kærn Jouko Lehtola Colonel Melek Mazici Lilibeth Cuenca Rasmussen Khaled D. Ramadan Amel Ibrahimovic Press photos you will find on http://www.nifca.org/clockwise/press.html A catalogue has been published on the Clockwise exhibition. To order contact NIFCA assistant@nifca.org PRESS RELEASE Artists as humorous and melancholy ethnographers The humoristic and melancholic works in the CLOCKWISE exhibition (opening on 10 January 2003) examine life style politics and shed light on different attitudes toward mobility, internationalisation and new subcultural communities, which arise as traditional and cultural ties becomes more lax. The seven contemporary artists featured in the exhibition target anthropological and sociological issues rather than aesthetics and form. The works constitute an ethnographic mapping of the cultural field. The artists reflect cultural shifts related to identity, place and social environments, including the art world. We live in a time of constantly changing identity stories. The British sociologist Anthony Giddens has called the phenomenon life style politics. The single individual creates his or her own identity, confronted with an ever-growing number of choices on all levels, from that of profession, sexuality to styles of dressing, music and eating. And for some, this includes the voluntary or enforced choice of country and culture. Some are vagabonds, others tourists, the majority something inbetween, as stated by the sociologist Zygmund Bauman, who in his own life experienced an enforced relocation. The works in the exhibition contemplate cultural self-understanding. As the efforts of melancholy ethnographers alternating cool detachment with societally oriented engagement. Above all the works in CLOCKWISE recognize how individuals, time and again, are forced to navigate according to their own experiences. "The hunt for an identity has become the main source of social meaning. This hunt is as pervasive as the technological and economical shift which has taken place recently. The hunt for an identity whether collective or individual, earned or constructed, takes up more and more of our time," as art critique Tomas Ivan Träskman writes in the exhibition catalogue. The artists use a range of different media, including installation, photography, video and drawing. They engage and invest depth of heart in our mutual social and existential reality in 2002 - and ask the same of us. The exhibition is initiated and produced by NIFCA, Nordic Institute for Contemporary Art, in collaboration with Vejle Kunstmuseum (DK). Curators: Stine Høholt, Khaled D. Ramadan. For more information contact: http://www.nifca.org/clockwise Marita Muukkonen, project@nifca.org, tel. +358 (0)9 68 64 31 08 / +358 (0)4 05 04 01 12 http://www.sparwasserhq.de Lise Nellemann, mail@sparwasserhq.de, tel. +49 30 21 80 30 01 / +49 17 96 70 58 59 For Simone Aaberg Kærn (b. 1969) "the personal is political". In the documentary video Taraneh Aims for the Stars, we meet a woman from "real life": Taraneh (Akram Monfared Arya) from Stockholm, who is running in the national election as a representative for the socialdemocratic party. Her path has been long and winding, staring in Iran where - as a mother of five - she became the first-ever woman pilot in Iran. It is a documentary about a unique individual who, due to drastic politcal change, has had to make radical choices concerning her personal life. Colonel (b. 1961) works with mappings of the worlds of art and culture. In his work the subject matter, whether an art institution or the Danish nation, is treated as anthropological site. He deals with "the ordinary Dane" and specific cultural areas that he maps out with a focus on intolerance, misguided kindness and hypocrisy. Humour and irony are central ingredients in his works. Colonel's practice gathers inspiration from ethnography, anthropology, journalism and cultural theory. In Amel Ibrahimovic (b. 1977) drawings the nationstate mindset and commercial and media-exposed soccer culture meet the art world. The drawings represent well-known artists and gallery owners in different "team lineups" or "idol portraits". Almost like an outside cultural anthropologist observing an isolated ethnic grouping, Ibrahimovic lays bare the largely predictable maps of the contemporary art world. He is concerned with how and why art reaches its audience. His mapping is both critical of institutions and existential. Photographer Jouko Lehtola's series Marked Skin presents some of Finland's most heavily tattooed people. The desire expressed in piercing and tattooing culture, to arrive at new forms of "authentic identity", surfaces in a world that is anything but authentic and homogeneous, in which traditional points of identification are under threat. Lilibeth Cuenca Rasmussen (b. 1970) examines the local/global shifts in the life of everyday women. In her video Seeing Pilar she filmed her grandmother in the Philippines. The two women - the photographed and the photographing - are seen in contrast. Two generations of the same family, but from different parts of the world, with different attitudes to religious rituals and tradition. The work constrasts scenes of personal family history with an "ethnographic" point of view. - S P A R W A S S E R H Q OFFENSIVE FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST UND KOMMUNIKATION T O R S T R A S S E 1 6 1 , 1 0 1 1 5 B E R L I N Tel +49 30 21 80 30 01 FAX +49 30 44 03 93 32 mail@sparwasserhq.de http://www.sparwasserhq.de - B E R G S T Ü B 'L P R O J E K T E VETERANENSTRASSE 25 1 0 1 1 9 B E R L I N Tel. +49 30 48 52 69 49 Fax +49 30 48 52 69 49 bergstuebl@hotmail.com ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/