Re: [rohrpost] Jedem das Seine ...?

[G.J.Pfeiffer@t-online.de (Götz J. Pfeiffer M.A.)]

Am 2003-02-14 23:10 Uhr schrieb "SaB*" unter <sab@kein.org>:
> ... unter dem titel "jedem das seine"
 (...)
> ... geschichte bei(zu)bringen.

Noch etwas zur Historie des Zitates "Jedem das Seine":

Als "Suum cuique" bekannt und von Gellius in den "Noctes Attica" (XIII,24,1)
als Ausspruch des älteren Cato (234-149) beglaubigt, wonach dieser sagte:
"suum cuique per me uti atque frui licet", etwa: "soweit es an mir liegt, so
jeder das Seine nutzen und genießen dürfen". Dabei geht der Gedanke auf
Plato, "Politeia" (IV,10) zurück: "Die Regenten unseres Staates, in deren
Händen natürlich auch die Justiz liegen muss, würden sicherlich nichts mehr
anstreben, als dass niemand fremdes Eigentum antasten noch des Seinigen
beraubt wird. Darin liegt das Zugeständnis, dass das Tun und der sichere
Besitz des Seinigen die Gerechtigkeit ist." Danach auch: "Suum cuique
tribuere" als Rechtsregel des Ulpian, "Corp. iur. civ., Digest.", I,1, "De
iustitia et iure", § 10. Daher heißt es in Shakespeares "Andronicus", I,2:
"Suum cuique spricht des Römers Recht." Friedrich I. von Preußen (Regent
1688-1713) wählte "Suum cuique" zu seinem persönlichen Wahlspruch, schon
1677 als Kronprinz auf einer Schaumünze, dann wurde das Wort die Devise des
am 17. Januar 1701 gestifteten Ordens vom Schwarzen Adler.
(Quelle: Büchmann, Georg: Geflügelte Worte, Berlin, 1972 (32. Auflage))

Grüße von

gez. Götz J. Pfeiffer.

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