Matze Schmidt on Tue, 25 Mar 2003 11:13:13 +0100 (CET) |
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[rohrpost] Talking Head Nobert Bolz |
25.3.2003 ca. 9:50, kulturzeit 3sat vom Vortag. Talking Head Nobert Bolz erklaert im Interview den derzeitigen USA-Irak-Krieg unter dem gesellschaftlichen Primat der Information (Paradigma Information) & ueber mediale "Bildwirklichkeit" (Bolz mit Rumsfeld [sinngemaesz]: Im Bild gaebe es keine Wahrheit <- Verabschiedung des Wahrheitsbegriffs im Medium). Information sei einer Waffe gleichrangig (Information als taktische Waffe). Historisches Beispiel & Beleg fuer (Zitat) "den zentralen Informationsbegriff": der Vietnamkrieg sei beendet worden, weil Berichterstattung Trauma erzeugt haette - der Vietnamkrieg sei also nicht durch militaerische Unterlegenheit seitens der USA beendet worden. Er bezeichnet das als "Demokratische Oeffentlichkeit". Er geht in die phaenomenologistische Falle, deutsche/europaeische Medienberichterstattung sei (Zitat) "kritisch", womit er »ikonokritisch« meint, wobei er Struktur, Historie und aktuelles Interesse voellig ausblendet. Gleichzeitig widerspricht er logisch seinem Post-Wahrheitsbegriff, indem er diesen zur Wahrheit verifizieren will. Oder meinte er: wir sehen das Spektakel, die Propaganda? Wird diese "Information"-Theorie zwischen die Akzeptanzproduktion und die kapitalistische Unterdrueckung geschoben, um den Adressat "deutsche Bevoelkerung" fuer den Druck des sozialen Krieges durch das Kapital zu de-sensibilisieren, um den Zuschauer zum embedded Kriegskritiker zu machen? Das Feindbild des illegitimen Krieges pazifistisch aufgeladen zur Ablenkung von den Interessen des Kapitals.
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