Andreas Broeckmann on Sun, 16 Jun 1996 13:04:57 +0100 |
[Date Prev] [Date Next] [Thread Prev] [Thread Next] [Date Index] [Thread Index]
mem_brane event: Medien Kunst Aggrega |
mem_brane event on 5 July 1996, 19.30 hrs: Media Art Aggregates A discussion on the working conditions in the field of critical media art There is a welcome slow-down in the current media discourse. The hype-driven tendency towards futurologist speculations about technological developments is replaced by inquiry and hesitation. Where in the current media ecology are the critical points of intervention for art to initiate openings, turbulences, breaks, fluidity in a force field characterised by homogenisation and solidification? What are the practical, political and aesthetic implications of a conception of art that is no longer based on 'artwork' and 'intention', but that is defined by notions like project, process, networking? Unavoidable also the question for the ethical dimension of the usage of technology. With: Margarete Jahrmann, data artist, mamax Vienna; Knowbotic Research, artists group, mem_brane laboratory for media strategies Cologne; Michael Krome, media art gallerist, Schipper-Krome Cologne; Nils Roeller, theorist, Kunsthochschule fuer Medien Cologne; Pit Schultz, media worker, nettime Berlin. Curated by Andreas Broeckmann, V2_Organisation Rotterdam. (The discussion will be held in German.) Info and reservations: mem_brane Im Mediapark 5b D-50670 Koeln tel. +49-221-4543278 e-mail: lfms@khm.de; abroeck@v2.nl URL: http://www.khm.de/~mem_brane Medien Kunst Aggregate Ein Gespraech ueber die Arbeitsbedingungen im Bereich kritischer Medienkunst Es findet eine willkommene Verlangsamung des Diskurses ueber Medienkunst statt. Die bisherige Notwendigkeit, sich vom Hype um die technologische Entwicklung in futurologische Spekulationen treiben zu lassen verkehrt sich in ein Zoegern. Eine Mischung aus Ueberdru� und Ratlosigkeit fuehrt zu einer Haltung kritischer Reflexion darueber, welche Rolle - sagen wir: - Medienkunst spielen kann, wo Ansatzpunkte fuer produktive Interventionen liegen, an welchen Stellen eines sich verfestigenden Feldes moeglicherweise Oeffnungen, Turbulenzen, Brueche, Fluesse initiiert werden können. Am Anfang vielleicht so etwas wie die Bestimmung der Ausgangslage: was sind die gegenwaertigen Produktionsbedingungen von Medienkunst, was sind die Instrumente (Hardware), Taktiken, Strategien, und die Logistiken der medialen Kriegsmaschine (cf Mille Plateaux). Hiebei mu� es um die Infrastrukturen gehen und die Mechanismen der Territorialisierung, die das, was noch vor einem Jahr als offenes, anarchistisches Feld beschrieben wurde, markieren, ordnen; die Stroemungen erhalten Flie�richtungen, Stromlinien, und werden aus dem Zustand der Turbulenz ueberführt in den der Ordnung. Was sind die Mechanismen, die diese Territorialisierungen bestimmen? Welcher Instrumente haben sich Medienkuenstler bislang bedient, und in welchem Verhaeltnis steht ihre bisherige Arbeit zu den Verfestigungstendenzen, die nun allenthalben zu beobachten sind? Andererseits: es besteht keine Notwendigkeit, uns allzu sehr auf die kommerziellen und ideologischen Reterritorialisierungen zu konzentrieren; wir sind mit einer gesellschaftlichen und medialen Formation konfrontiert, die Interventionspunkte anbietet, an denen sich neue Deterritorialisierungen initiieren lassen. Für den Kunstbegriff bedeutet dies, das Verschwinden des Werkbegriffs zugunsten von Projekt und Proze� auch theoretisch umzusetzen. Wie ein solches Arbeiten tatsaechlich aussehen kann waere zu besprechen und an Beispielen zu untersuchen, auch in Hinsicht auf politische, soziale und aesthetische Implikationen. Unvermeidlich in diesem Zusammenhang vielleicht auch die Frage nach der ethischen Dimension der praktischen Anwendung von Technologie. Vorschlag fuer eine Arbeitshypothese: die strategisch bedeutsamen Interventionspunkte finden sich im Konkreten, im Koerperlichen, im Lokalen, während sich in den schwarzen Loechern der Heterotopien, im Virtuellen und im Transterritorialen die Punkte effektiver und passionierter Subjektivierung finden. Sprich, eine radikale 'Virtualisierung' macht Kunst unwirksam, wogegen die Spannung des 'und', Topos/Heteropos, Identitaet/Nichtidentitaet, Virtualitaet/Aktualitaet, Re-/De-/Territorialisierung die Stroeme in neue Turbulenzen versetzt. Das Treffen dient so der Verstaendigung und Diskussion ueber die gegenwaertigen Bedingungen kuenstlerischen Arbeitens im Bereich einer kritischen Medienkunst - auch wenn diese Formulierungen, ich wei�, prekaer sind -, und koennte vielleicht Ueberlegungen beitragen zur Effektivitaet der Kriegsmaschine, um die wir uns sorgen. ............................................................................ .......................................................... V2_Organisatie * Andreas Broeckmann * abroeck@v2.nl Eendrachtsstr.10 * NL-3012XL Rotterdam * t.+31.10.4046427 * fx.4128562 <www.v2.nl> <www.dds.nl/n5m> <www.v2.nl/east> coming up: DEAF96, the Dutch Electronic Arts Festival, 17 - 22 Sept 1996 <www.v2.nl/DEAF/> (DEAF96 exhibition - 29 Sept)